Die Ostkantone Eupen, Malmedy, Sankt Vith erstrecken sich im äußersten Osten der Provinz Lüttich. Seit der 1919 erfolgten Angliederung der Kreise Eupen und Malmedy an Belgien gehören sie zum Arrondissement Verviers. Kennzeichnend für diese Landesregion ist u.a., daß sich hier zwei Kulturen und zwei Sprachen vermischen, die deutsche und die französische.

Der südliche Teil dieser Region mit seiner einzigen Stadt Sankt Vith hat seit jeher schon, wegen seines Reliefs eine Bestimmung als Grenz- bzw. als Übergangszone. Dieser südlich von der Venn-Hochfläche gelegene Teil wird im hauptsächlich Osten durch das Ourtal begrenzt; im Südosten bildet die Ösling-Hochebene die Verbindung zu den Hohen Ardennen und der Eifel, um im Großherzogtum Luxemburg ihren höchsten Punkt bei 559 m zu erreichen. In dieser Landschaft bildet das Massiv des Ommerwaldes einen Kamm, der das Rheintal vom Maastal trennt, was dazu geführt hat, daß die Kontexte und der Austausch durch diese natürliche Barriere beeinträchtigt wurden. Diese ausgedehnte Rumpfebene mit einer durchschnittlichen Höhe von 500 m wird von zwei Hauptflüssen, der Amel und der Our, und deren zahlreichen Nebenflüßchen mit intensiver Erosionswirkung durchquert. Das Wasser dieser Bäche und Flüsse ist nicht so sauer wie das aus dem Torfmassiv des Venns, was einem reichen und vielseitigen Wasserleben förderlich ist. Das Ourtal fernab von großen Städten in einem schwach besiedelten Gebiet (12 Einwohner pro km2) übt eine große Anziehungskraft auf Angler aus. Die natürlichen Vorteile seiner Ortschaften faszinieren Touristen. Erstaunlich ist es daher nicht, daß in der Sommerzeit die Bevölkeaing um ein zweifaches, ja dreifaches zunimmt. Dieses Tal bildet die belgisch-deutsche und danach die luxemburgischdeutsche Grenze. Seine steilen Hänge sind mit Laub- und Fichtenwäldern und Wiesen bedeckt.